Am Samstagabend wurden beim Ökumenischen Kirchentag Osnabrück vier Gottesdienste mit „eucharistischer Gastfreundschaft“ gefeiert: im Dom St. Petrus, in der Bergkirche, in St. Johann und in St. Marien. Mit dem Thema der „eucharistischen Gastfreundschaft“ befasst sich seit einiger Zeit die Bischöfliche Kommission für Ökumene im Bistum Osnabrück, ebenso wie verschiedene weitere Gremien des Bistums. Daraus ist eine Handreichung mit dem Titel „Steh auf und iss, sonst ist der Weg zu weit für Dich“ (1. Könige 19,5) hervorgegangen, der Bischof Bode kurz vor seinem Rücktritt im März 2023 zugestimmt hat.
Bei „ökumenisch dichten“ Gelegenheiten soll es im Bistum Osnabrück deshalb künftig möglich sein, dass alle Christinnen und Christen jeweils an der katholischen Eucharistie- oder der evangelischen Abendmahlsfeier teilnehmen können. Diese „eucharistische Gastfreundschaft“ kann zum Beispiel auch bei besonderen Ereignissen im ökumenischen Miteinander in Gemeinden und bedeutsamen Feiern in der „ökumenischen Biografie“ von Ehe und Familie gewährt werden. Gerade bei letzteren Gelegenheiten sollte vorher das Gespräch über das beiderseitige Verständnis von Eucharistie und Abendmahl gesucht werden, damit eine möglichst abgewogene Gewissensentscheidung wachsen kann.
Neben einer theologischen Grundlegung durch die Osnabrücker Professorin Margit Eckholt und durch Bischof em. Franz-Josef Bode kommen in der Handreichung 18 Mitglieder der Ökumenekommission des Bistums aus verschiedenen Konfessionen zu Wort, die ihre ökumenischen Erfahrungen auch aus dem gemeindlichen Alltag heraus beschreiben.